Am 7. Oktober überraschte Arduino mit einer spannenden Ankündigung: Das Unternehmen wird Teil von Qualcomm und präsentierte gleichzeitig ein völlig neues Entwicklungsboard – den Arduino UNO Q.
Ein neues Kapitel für Arduino
Mit der geplanten Übernahme durch Qualcomm (vorbehaltlich behördlicher Genehmigung) beginnt für Arduino ein neues Kapitel.
Das Unternehmen bleibt als eigenständige Tochtergesellschaft erhalten, behält Marke, Mission und den Open-Source-Ansatz bei – bekommt aber Zugang zu Qualcomms KI- und Connectivity-Technologien.
Ziel der Partnerschaft: Die Arduino-Community mit moderner Edge-AI-Leistung, leistungsfähigen SoCs und integrierter Konnektivität ausstatten – ohne den offenen, zugänglichen Charakter der Plattform zu verlieren.
Der neue Arduino UNO Q
Das neue Board erweitert die bekannte UNO-Familie und schlägt eine Brücke zwischen klassischem Mikrocontroller und KI-fähigem Mini-Computer.

Herzstück ist eine Dual-Prozessor-Architektur aus:
- einem Qualcomm Dragonwing QRB2210 (Quad-Core-CPU, Adreno-GPU, AI-Beschleuniger, Linux-fähig)
- und einem STM32U585-Mikrocontroller für Echtzeitaufgaben.
Damit eignet sich der UNO Q für moderne Anwendungen rund um Bildverarbeitung, Audioanalyse und intelligente IoT-Projekte.
Neues App Lab – KI trifft auf Einfachheit
Parallel dazu wurde das neue Arduino App Lab vorgestellt – eine vereinheitlichte Entwicklungsumgebung, in der sich Linux, Python, Echtzeitsteuerung und KI-Modelle gemeinsam nutzen lassen.

So können Maker, Schüler und Entwickler komplexe KI-Projekte umsetzen, ohne sich mit komplizierten Toolchains oder zusätzlicher Hardware beschäftigen zu müssen.
Der UNO Q kann wahlweise per PC programmiert oder im Standalone-Modus als Mini-Computer betrieben werden – inklusive Tastatur, Maus und Monitor über USB-C mit Videoausgabe.
Ausstattung & Varianten
Das Board bietet u. a.:
- WLAN 5, Bluetooth 5.1
- Qwiic-Anschluss für I²C-Module
- blaue LED-Matrix
- UNO-Shield-Kompatibilität
- 2 GB RAM / 16 GB eMMC (39 €) oder 4 GB / 32 GB (53 €)
Die kleinere Version ist ab sofort bestellbar und wird ab 25. Oktober ausgeliefert, die größere folgt im November.

Alle Designs, Beispiele und Tools bleiben Open Source.
Fazit
Mit dem UNO Q wagt Arduino den vielleicht größten Schritt seit dem Original UNO: Ein Board, das Künstliche Intelligenz, Echtzeitsteuerung und Linux vereint – zugänglich, offen und im vertrauten Formfaktor.
Die Partnerschaft mit Qualcomm öffnet dafür die technischen Türen. Bleibt zu hoffen, dass die Marke Arduino ihrem Credo treu bleibt: Technologie für alle zugänglich zu machen.
Sobald das Board verfügbar ist, werde ich es hier auf makerblog.at im Detail vorstellen – inklusive Praxistest und ersten Projekten.